Ein YouTuber namens "Open Mind" vlogt sich durch den Drogendschungel
Lachgas, Legal Highs, Kokain, MDMA, Gras und was nicht alles… Ein
YouTuber mit dem Namen Simon (einigen vielleicht noch bekannt von diesem Kanal)
probiert durch die Bank weg so ziemlich alles und lässt seine Zuschauer
teils in Form von Erfahrungsberichten, teils live daran teilhaben. Eine
in sich kontroverse Sache; denn einerseits schlägt es in die gleiche
Kerbe wie dieser Blog: es ist eine Art Aufklärung und
Informationsaufbereitung.
Andererseits ist gerade YouTube dafür bekannt, dass die Zielgruppe der
meisten modernen Kanäle minderjährig ist. Reicht da der Disclaimer von
Simon: „KEINE GEWÄHR, DASS ALLE INFORMATIONEN HIER STIMMEN! DIE
MEISTEN INFOS HABE ICH AUS DEM INTERNET UND DA KANN ES SEIN, DASS MAL
WAS UNWAHRES DABEI IST.“?
Stoff zum Diskutieren
Der Kanal Open Mind
hat zu Redaktionsschluss dieses Artikels mehr als 91.000 Abonnenten und
mehr als 8 Millionen Gesamt-Klicks auf den Videos. Aktiv ist er seit
dem 20. März 2014. Ein weiteres Zitat aus der Kanal-Info:
„Das hier ist ein Kanal für alle, die das Thema Drogen interessant finden.
Doch der Kanal beschäftigt sich nicht ausschließlich mit Drogen,
sondern auch mit anderen alternativen Bewusstseinszuständen oder
generell Themen für die es sehr hilfreich ist, wenn man sie mit einem
Open Mind betrachtet.“ – Warum es jetzt unbedingt Open Mind und
nicht offener Geist sein soll, das erschließt sich mir aus dem Satz
nicht, im Hinblick auf den Usernamen wird allerdings klar, dass hier
etwas im Gedächtnis des Lesers und Zuschauers bleiben soll.
Insgesamt hat der junge Mann vor der Kamera schon über 130 Videos mit
seiner quakigen Stimme gefüllt. Bei mir sorgt die Stimme immer dafür,
dass ich mich selber immer räuspern muss… aber ich will hier nicht auf
mein akustisch-ästhetisches Empfinden eingehen, sondern vielmehr auf die
Inhalte der zahlreichen Videos von Simon. Von YouTube sind einige
dieser Videos mit einer Altersbeschränkung versehen, die aber leicht mit
einem Fake-Account umgangen werden kann. In den Videos geht es dann ums
high werden, um einzelne Drogen und Legal Highs, um das Darknet und
Klatsch- und Tratsch-Themen.
Eltern halten ihm den Rücken Freitag
Ungewöhnlich für diese Art von Channel: die Eltern supporten den jungen
Mann nicht nur, sie treten auch in seinen Videos auf. Das sind dann
eher Gesprächsrunden zu Meinungen und auch zur Beantwortung von
Zuschauerfragen („Was sagen deine Eltern dazu?“, etc.) als
Erfahrungsberichte oder Live Experimente. In einem Video geben die
Eltern auch an, dass sie schon Angst um ihren Sohn hätten, allerdings
auch mindestens so viel Vertrauen aufbringen, um ihn sein Ding machen zu
lassen. Ich wäre als Elternteil wahrscheinlich nicht so lässig.
Ein kontroverses Thema indeed
Soll ich Respekt haben oder den Drogenclown aus dem Kinderfernsehen
verteufeln? Ich weiß es nicht. Es geht hier einerseits teilweise um
richtig harte Drogen und andererseits geht es um eine ziemlich junge
Zielgruppe, die man als YouTuber, der auch mit Kommentaren unter Videos
von YouTubern mit der Zielgruppe omnipräsent ist, einfach mal hat. Ob
man das will oder nicht, ob man nun über Pokémon redet oder über
Gruppensex – man hat auf YouTube diese Zielgruppe. Und daher ist auch
der Channel Open Mind nicht eindeutig zu beurteilen. Zumal Simons
Schlachtruf auch „Macht alle Drogen legal!“ ist.
Ich werde mich sicher noch einmal damit auseinandersetzen… bis bald!
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